„Trauer ist nicht das Problem – Trauer ist die Lösung – der Verlust ist das Problem.“
Trennungen, der Bruch einer Beziehung oder einer Freundschaft, eine nicht erwiderte Liebe, das Ende eines Lebensabschnittes, die Übergabe Deines Familienunternehmens, ein nicht gelebtes Leben, der Verlust unserer Arbeit/Existenz und vor allem der (plötzliche) Tod eines geliebten Menschen: Unser gesamtes Leben ist unweigerlich gekennzeichnet von Abschieden und Verlusten. Viele Verluste bemerken wir zunächst gar nicht oder spüren diese erst Jahre später und andere Verluste, die können uns in ihrer Intensität förmlich den Boden unter den Füßen wegreißen, wodurch wir unser gesamtes Leben auf einmal in Frage stellen (müssen).
Gerade die Verluste, die nicht in unserer Hand lagen, treffen uns meist tief ins Herz. Unsere Prioritäten ändern sich plötzlich und unerwartet von ein auf dem anderen Moment. Wir wissen gar nicht, was mit uns los ist; so kennen wir uns gar nicht. So verletzlich und vielleicht auch voller Wut auf uns selbst, den Menschen, das Umfeld, auf das gesamte Leben. Warum gerade ich? Warum diese Trauer? Häufig trauern wir aber nicht unbedingt um den Verlust des Menschen, des Lebensabschnitts oder der Situation, sondern um die gemeinsame Zeit und die (zu füllende) Lücke, die in uns selbst auf einmal durch den Verlust aufklafft.
„Trauer darf so sein: Keine Bewertung – keine Beurteilung – keine Verurteilung.“
Trauer hat daher viele Facetten. Hier gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß. Die vielen Graubereiche der Trauer haben ebenfalls ihre Berechtigung und Bedeutung. Wichtig ist, dass jeder Verlust ganz individuell erlebt wird und vor allem erlebt werden darf. Was für den einen Menschen lächerlich erscheinen mag, ist für den anderen eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Der Schock sitzt tief und die eigene Handlungsfähigkeit ist durch den Verlust wie gelähmt. Auch wenn die Familie, Freunde und Bekannte oftmals eine wichtige Stütze sind, kann deren Anteilnahme begrenz sein. Unser Umfeld ist nicht in dieser Verlustsituation, erlebt nicht diese Emotionen und ist in einer ganz anderen Lebenssituation eingebunden als wir. Manche stoßen da förmlich an ihre Grenzen und andere können unsere Trauer irgendwann nicht mehr hören und wenden sich ab. Dafür können andere wundervolle Menschen, sozusagen aus der zweiten Reihe in unsere Leben treten, die dann einen unschätzbaren Wert für uns und unsere Trauer haben. Ein Verlust birgt daher auch immer das Angebot eines Neuanfanges.
„Der Weg entsteht beim Gehen – Dein Weg weißt Dir Deinen Weg.“
Annehmen statt ablehnen: So leicht dies auch geschrieben oder gesagt ist, so herausfordernd kann dies für Dich in Deiner Trauer sein. Bis zur Annahme des Verlustes können viele Abzweigungen existieren, die gegangen werden müssen. Der kürzeste Weg führt hier nicht unweigerlich zum Ziel. Zu verführerisch sind daher auch die Ablenkungen, die uns das tägliche Leben anbietet, um die Trauer zu umgehen bzw. den Verlust scheinbar abzumildern. Häufig versuchen wir die Dinge zu zementieren – dies führt aber zu einer Erstarrung. Es staut sich dann an, bis es bricht und Dich noch mehr aus der Bahn wirft. Du muss immer mehr Kraft aufwenden, um diesen inneren Druck des Verlustes unten halten zu können. Allerdings solltest Du diesen Druck per se nicht als etwas Negatives ansehen. Dieser will Dir etwas zeigen, d.h. wo Du einmal hinschauen solltest, um wieder zu Dir selbst finden zu können. Spüre ohne zu bewerten. Es wird zwar nie wieder so wie es war; es wird anders – aber es wird wieder. Daher, so individuell die Trauer ist, so einzigartig ist es auch mit dem Annehmen des Verlustes.
Eines ist jedoch bei uns allen gleich: Zu Beginn steht Deine Entscheidung diesen Weg gehen zu wollen. Dies muss von Dir selbst, aus Deinem Innersten kommen. Es erfordert Mut, den ersten (und sei er noch so klein) Schritt zu gehen. Dabei kann Dir glücklicherweise niemand helfen. Ob Du den Weg dann alleine, mit wichtigen Menschen oder einer externen Begleitung gehst, ist zweitrangig. Zu Beginn steht Deine Entscheidung für Dein Leben die alleinige (Selbst-)Verantwortung für Deine Veränderung übernehmen zu wollen. Lass Dich nicht durch andere leben, sondern gehe Deinen Weg. Das Ziel findet sich dann von ganz alleine. Und frage Dich: Wer war ich, wer bin ich und vor allem wer will ich sein. Alles was Du jetzt machst, verändert wohin Du gehst. Es ist daher gut sich zu verabschieden – es wahrzunehmen und die Veränderung anzunehmen.
Falls Du erfahren möchtest, wie Du mit Deiner ganz persönlichen Trauer umgehen und diese in Deine Alltag integrieren kannst, dann melde Dich gerne bei mir und wir können gerne darüber sprechen, wie das für Dich ganz individuell aussehen kann.