Loslassen lernen – Wie die Senior-Generation den Übergabeprozess und ihre eigene Transformation aktiv gestalten kann.

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Loslassen lernen. Wie die Senior-Generation den Übergabeprozess und ihre eigene

Mitglieder aus Unternehmerfamilien sind unweigerlich mit unterschiedlichen Rollen konfrontiert, die sich zu einer Gesamtidentität herausformen können. Gerade Unternehmer haben kein Unternehmen, sondern sie sind meistens das Unternehmen. Das heißt, die unternehmerische Identität wird in vielen Fällen zu einem sinnkonstruierenden Element ihrer Wirklichkeit. Verstärkend wirkt u.a. eine über Generationen bestehende Familiengeschichte und dass das Unternehmen bzw. das Unternehmertum den Mittelpunk des eigenen Lebens darstellt.

Nichtsdestotrotz stellt sich für jeden Unternehmer irgendwann und unausweichlich die Frage der Übergabe, sei es familienintern oder durch die Abgabe an familienfremde Geschäftsführer. Im Zuge dessen werden die Senioren nicht nur mit ihrer eigenen Endlichkeit konfrontiert, sondern womöglich auch ihrer (insbesondere unternehmensbezogenen) Identität „beraubt“. Der (unbewusste) Gedanke daran, kann dazu führen, dass Senioren eine Übergabe (bis ins hohe Alter) immer wieder verschieben, eine familieninterne Nachfolge sehr konfliktbeladen erfolgt oder sogar scheitert, oder diese nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen in eine Sinn- und Identitätskrise fallen.

Der Verlust bzw. die Angst vor dem Leben danach kann schwer wiegen, besonders wenn die Nachfolger das Unternehmen nicht nach dem eigenen Selbstverständnis, Aufmerksamkeit oder Wertschätzung weiterführen. Dahinter stecken häufig unbewusste Trauerprozesse. Die Senioren können sich in einer emotionalen Ausnahmesituation wiederfinden. Ein gewichtiger Teil ihres Lebens bricht weg, was nicht nur negative Folgen für sie selbst hat, sondern auch für das Familienunternehmen sowie die familiäre Identität, wenn bspw. die Nachfolge scheitert.

Der Praxisleitfaden stellt daher die Thematik des Abschiedes, Loslassens und der Trauer bei Übergebenden in den Mittelpunkt und ruft diese Prozesse bei betroffenen Übergebern ins Bewusstsein, damit diese frühzeitig den Umgang damit aktiv gestalten können. Ebenso eröffnet der Praxisleitfaden Nachfolgenden einen Einblick sowie ein Verständnis in die Gefühlswelt und Beweggründe ihrer Eltern; kann aber auch ihnen wertvolle Impulse für ihre eigene Lebensgestaltung liefern.

Der Praxisleitfaden ist kostenlos in der WIFU Bibliothek oder hier als Download.

Ich wünsche viel Freude beim Lesen und freue mich über Feedback